Tatort-Ermittler, die pünktlich zum Abschluss einer jeden Woche im Ersten auf Verbrecherjagd gehen, gibt es zur Genüge: Ganze 18 Teams ermitteln in verschiedensten deutschen Bundesländern, zwei weitere Teams in Österreich und der Schweiz. Doch kein Ermittlerteam ist in Hinblick auf die Zuschauerzahlen so erfolgreich wie das WDR-Team aus Münster: Wenn Hauptkommissar Frank Thiel (gespielt von Axel Prahl) und der Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne (gespielt von Jan Josef Liefers) auf der Suche nach einem Mörder sind, schalten regelmäßig über 10 Millionen Zuschauer ein. Mit ihrem Fall "Fangschuss" aus dem Jahr 2017 erzielten die beiden gegensätzlichen Ermittler sogar einen neuen Quotenrekord: Sensationelle 14,56 Millionen Menschen schalteten am Sonntagabend ein. Seit dem Jahr 1992 gab es keinen Tatort, der so viele Zuschauer verzeichnete - und das, obwohl mittlerweile über 1.000 Folgen ausgestrahlt wurden.
Dass der Tatort Münster so erfolgreich ist, dürfte natürlich in erster Linie den beiden charismatischen Hauptdarstellern Jan Josef Liefers und Axel Prahl geschuldet sein, die in ihren Rollen als Boerne und Thiel perfekt aufgehen und sich zur Freude der Zuschauer regelmäßig necken. Doch auch die im Gegensatz zu den anderen Tatort-Folgen eher humoristisch untermalten Geschichten des Münsteraner Tatorts haben längst ihre Fanbase gefunden: So mussten sich die beiden Protagonisten beispielsweise schon mit einer Moorleiche auseinandersetzen, die Herkunft einer Mumie aufklären oder sich mit einer von einem Angler aus dem See gefischten Leiche beschäftigen. Zwar sind viele Krimi-Fans der Meinung, dass der Münsteraner Tatort schon längst kein Krimi im eigentlichen Sinn, sondern eher eine Komödie mit einem Hauch von Krimi ist, letztendlich geben die beeindruckenden Einschaltquoten den kreativen Drehbuchschreibern jedoch Recht.